0 Kommentare

Der Mackenzie Coup (Ian Rankin)

Eine Rezension zu Ian Rankins neuem Bestseller:


In seinem neusten Roman versucht Ian Rankin einen Überfall auf eine nationale Kunstsammlung im Stil von Ocean‘s Eleven zu beschreiben: Durchgeführt von Gentlemen, aus beinahe ehrenwerten Motiven und einem intelligenten Plan.
Doch ebendies scheint dem renommierten Autor auf den ersten Blick nicht so recht gelingen zu wollen: Die Motive der „Gentelmen“ scheinen an der Haaren herbeigezogen, ihr Plan weist Schwachstellen auf die jedem halbwegs gebildeten direkt ins Auge springen und die Charaktere selbst erscheinen reichlich unglaubwürdig und konstruiert.
Nachdem großartige Spannung im ersten Teil des Buches nicht so recht aufzukommen vermag wartet der geduldige Leser auf die versprochenen und noch von der The Times hochgelobten „unerwarteten Wendungen“ um den hohen Ansprüchen des Titels gerecht zu werden, doch wird Seite um Seite enttäuscht: Tatsächlich bleibt dem Leser schlussendlich nichts als die Ernüchterung sich mit seinem ersten Eindruck arrangieren zu müssen, da es dem Autor in keinster Weise gelingt die ursprünglich gut und vielversprechend klingenden Ideen besonders gut umzusetzen: Es erscheint als habe sich Rankin nicht besonders viel Mühe gegeben und sich damit abgefunden Stadardware zu produzieren, die einmal gelesen, kurzzeitig unterhaltend sein mag, danach jedoch wieder in den tiefen Abgründen des Vergessens verschwindet.
Schade, denn das Grundgerüst des Romans, zusammen mit dem Schreibstil Rankins hätte das Potenzial eines wirklichen Bestsellers gehabt – das Ergebnis jedoch ist bestenfalls befriedigend. Lächerlich deplatziert und ironisch wirken dabei die auf dem Cover prangernden Kritiken, die den Roman als „Schnell, geistreich, voller Action, unerwarteter Wendungen und brillanter Dialoge“ preisen.
read more