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Manisch (Ruth Newman)

Eine Rezension zu Ruth Newmans Bestseller:

In ihrem Erstlingswerk Manisch beschreibt Ruth Newman die Arbeit des Psychologen Mattew Denison einen Serienmörder der in Cambridge grausame Morde verübte zu fassen, indem er das einzige überlebende Opfer zu therapieren versucht. Doch je mehr er erfährt, desto schrecklicher wird sein Verdacht.
Obwohl die Handlung sehr durchdacht und gut konstruiert ist merkt der Leser schnell, dass es sich tatsächlich um ein Erstlingswerk handelt, da der Lesefluss anfangs durch stilistische Schwellen, sprachliche Stolpersteine  und schreibtechnische Steine im Weg erschwert wird: So wird man auf den ersten Kapiteln durch eine Flut an Namen erschlagen und findet sich in den plötzlich stattfinden Zeit-, Personen- und Situationswechseln schnell verloren, zumal diese zur endgültigen Verwirrung mal durch Zeitangaben, mal durch Absätze, mal durch eine andere Schriftart und mal gar nicht hervorgehoben werden.
Doch kämpft man sich durch dieses zuerst sehr urwaldmäß rudimentäre Handlungsgefüge, so wird man schon bald durch eine sehr spannende und ansprechende Handlung gefesselt. Die Zeit- und Personensprünge unterstützen diese ungemein und stellen eine klare Besonderheit des Buches dar. Allerdings ist eben erst Lesearbeit von Nöten um diesen überhaupt erst folgen zu können.
Fachliche Kompetenz wird durch das abgeschlossene Psychologiestudium der Autorin im gesamten Handlungsverlauf ausgestrahlt, sodass der Leser auch interessante Fakten über multiple Persönlichkeiten und Trance-Logik lernt.
Das Ende des Buches ist offen gehalten und stellt den Leser vor eine interessante moralische Frage.
Der Titel des Buches regt ebenfalls zum Nachdenken an – allerdings im negativen Sinn, da er im Gegensatz zum wirklich treffenden Titel der Originalausgabe nichts mit dem Inhalt des Romanes zu tun hat.
Im Großen und Ganzen ein wirklich gelungenes Buch, das trotz stilistischer Schwächen mit einer komplexen Thematik und ergreifenden Handlung aufwartet und durch den frischen Schreibstil der Autorin ein wirklich „etwas besonderes“ Buch darstellt.

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